Freitag, 15. September 2006

Ihr armen Schweine

schwein

Was ist der Grund, weshalb Ihr immer wieder schreibt? Ihr sucht nach einer simplen Form von Anerkennung.

Da Ihr sie weder im Berufsleben noch im Privatleben habt – seid nun ehrlich und schaut in den Spiegel und sagt „Ja, No1 hat recht“ – schreibt ihr Euch die Seele aus dem Körper. Und dies immer in der Hoffnung, jemand möge Eure mehr oder wenig langweiligen Geschichten lesen und wenn möglich natürlich sofort positiv kommentieren.

Ihr hofft wie ein Ertrinkender, dessen Schreie niemand hört, dass doch wenigstens einer Eurer Leser es anderen Bloggern schreiben möge (Ihr nennt das verlinken), dass es bei Euch einen lesenswerten Text gibt. Ihr kämpft.

Ihr fragt Euch, warum einige Blogger viele Kommentare bekommen und Ihr keinen oder wenige. Ihr steht am Bahnhof, aber es kommt einfach kein Zug. Ihr schreibt, aber niemand liest es. Ihr wollt doch nur in Gesellschaft sein und endlich rauskommen aus dieser Einsamkeit am Screen Eures geliebten Computers.

Aber dennoch habt Ihr einen Weg gefunden, wie Ihr zu Eurer Anerkennung kommt, es ist Eure grosse Sturheit. Ihr sendet so lange Signale aus, bis irgendwo irgendwer auf Eure oftmals wirklich traurigen Signale reagiert.

Dass Euch das vollkommen egal ist, wer das dann ist, habt Ihr darüber schon einmal demütig nachgedacht?

Ihr legitimiert Euch mit einem Weblog. Ein seidener Faden, an dem Ihr da Eure Anerkennung aufhängt. Doch nun ist es ja eh zu spät. Nun sammelt Ihr die Signale und baut Euch Eure - wie Ihr meint - wohl verdiente Anerkennung auf. Kommentar für Kommentar steigt Euer Selbstbewusstsein. Ihr schwebt. Und merkt es nicht.

Und der Faden wird nicht dicker dabei. Bedenkt das.

Ihr seid plötzlich anerkannt. Ihr seid Familienmitglied in einer Familie, die gestern noch nicht Eure Familie war. Man signalisiert Euch, dass Ihr ok seid. Ihr seid irgendwie erleichtert und doch fühlt Ihr Euch unter Druck, denn Ihr müsst ja weiter auf Anerkennung hoffen.

Das Teufelsspiel beginnt. Und das ist das Letzte, das Ihr Euch gewünscht habt. Ihr wollt doch nur friedlich bloggen und Anerkennung, wollt Euch anlehnen an die anderen.

Macht es Euch nicht zu leicht. Kommentare sagen nichts aus über das Konzept, das Ihr nicht habt. Übt Euch in Demut und vergesst nicht, dass niemand nach Euch gerufen hat. Ihr seid es, die immer schreien.

Da draussen im grossen Ozean des Internet gibt es keine Rettungsringe. Da gibt es nur Gleichgesinnte, die immer wieder Signale senden. Signale ohne Demut. Gesendet von armen Schweinen, die auf Eure Kommentare warten.

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